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Rohrendorf und der Wein

Geschichte des Weines in Rohrendorf

Mit den Siedlern aus dem bayrischen Westen kam der Weinbau im 8 Jahrhundert nach Rohrendorf. Der gute Wein, der schon damals hier wuchs, machte es vielen Klöstern erstrebenswert, in Rohrendorf Grundbesitz zu erwerben. So sind im 14./15. Jhdt. 38 Klöster, davon 15 aus Bayern, als Weingartenbesitzer in Rohrendorf nachzuweisen.
Besonders vom Stift Melk aus wurde Rohrendorf durch die Siedler zu einem Mittelpunkt des Weinbaues ausgestaltet. Auch heute hat das Stift Melk noch große Besitzungen in Rohrendorf.

Jahrhunderte lang wurde der Weinbau auf den Terrassen des 311 m hohen Saubühels als Stockkultur betrieben. Die Rebstöcke standen dicht gedrängt und alle Arbeiten mussten mit der Hand und meist in gebückter Haltung durchgeführt werden.
Im Ackerbau hatte bereits nach dem 1. Weltkrieg die Mechanisierung eingesetzt und dem Rohrendorfer Lenz Moser wurde klar, dass eine Mechanisierung des Weinbaues nur dann möglich wäre, wenn die Rebstöcke in großen Reihenabständen gepflanzt würden. Da dabei Boden als Anbaufläche verloren gehen würde, müsste man in die Höhe ausweichen und Drähte spannen, um den Reben Halt zu geben. Seitlich würden sie sich dann besser ausbreiten können. Es folgten nun Jahre des Forschens und des Experimentierens, auch des Kampfes gegen Unverständnis.

Alle, die der Arbeit Lenz Mosers skeptisch gegenüber standen, wurden eines besseren belehrt. Die Reben gediehen prächtig, Quantität und Qualität übertrafen die Erwartungen. Rohrendorf wurde nun zum Mekka des Weinbaues.
Tausende Weinhauer aus dem In-u. Ausland kamen auf den Saubühel um die Weingärten zu besichtigen und die Vorträge Lenz Mosers zu hören. 1958/59 wurden 20.000 Besucher gezählt. Lenz Moser gab auch ein Buch mit dem Titel "Weinbau einmal anders" heraus, das in 8 Sprachen übersetzt und mehrmals aufgelegt wurde.
Lenz Moser hat mit der Hochkultur den Weinbau nicht nur in seiner Heimat, sondern darüber hinaus in vielen Ländern verändert.
Für seine hervorrangenden Verdienste um den Weinbau verlieh ihm der Bundespräsident den Titel Professor und die Universität für Bodenkultur die akademische Würde eines Ehrendoktors.
Ein Denkmal am Fuße des Saubühels erinnert an den 1978 verstorbenen Weinbaupionier Dr. Lenz Moser.

Der Weinbau umfasst heute in Rohrendorf 35% des 976 ha großen Gemeindegebietes. Dass auf den Lössterrassen und auf der Hochfläche des Saubühels vorzügliche Weine gedeihen, beweisen die vielen Prämierungen. Die jungen Winzer des Ortes erhalten ihre Fachausbildung in der Weinbauschule Krems.

Die Weinhauer arbeiten nach dem Grundsatz Lenz Mosers:
"Die Wahrheit im Wein ist die Liebe des Winzers zur Natur,
zur Pflege der Reben, zur Sorgfalt in der Kelterung, zur
Ehrlichkeit im Keller und zur Echtheit des Produktes"

  

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